Guten Morgen, VW!

Guten Morgen, VW.

Eben noch Gewinne in Millardenhöhe und nun schon am Tropf? VW ist wach geworden und merkt, sind die Subventionen weg, kauft keiner mehr die schönen schweren großen E-Autos. Rülpst der Branchenprimus, wirft die Politik sofort mit Millionen nach den Konzernen. Wegen: System wichtig. Wo sind eigentlich die Milliarden-Gewinne und -Prämien hin? Schon verjubelt, ver-schweizert, ver-bahamat oder wenigstens ver-lichtensteint? Die Gewinne von gestern zur Deckung der Verluste von morgen zu nehmen? Das ist purer Antikapitalismus!

Moment mal. VW hat nur gesagt, die Lage ist schwierig, wir verkaufen 500.000 Autos zu wenig, wir schließen Werke, wir entlassen Leute, wir sind nicht zukunftsfähig. Von realen Verlusten hat keiner was gesagt.

Wo sind die Ursachen? Vergessen wir den Dieselskandal, der VW so um die 21 Millarden Euro gekostet hat. Das Management läßt große Autos bauen. Diese Fahrbahndecken-Zerstörer, Brücken-Brecher und Park-Platzer. Start-Ups mit intelligenten Konzepten für kleine Autos werden sabotiert. Auf keinen Fall Konkerrenz durch kleine Autos für kleine Leute, also fürs Volk. Die von den Konzernen früher konzipierten „kleinen“ E-Mobile wurde eingestellt. Warum das? Gier. Jetzt, heute, viel Profit. Jedes Kilo bring Profi. Morgen? Egal. Immer ist Jetzt. Ups, jetzt ist aufeinmal Morgen. Au Weia. Das wird die Belegschaft aber teuer zu stehen kommen, dass sie die falschen Autos gebaut hat.

Inzwischen bauen die Chinesen – subventioniert oder nicht – kleine günstige Stromer. Sozusagen Volkswagen. Dagegen helfen hohe Zölle. Der Staat und die EU sollen das richten. Damit gewinnen die westlichen Konzerne Zeit. Alles wird gut. VW schiebt den Id 1 an. Ein Kleinwagen für 20.000 Euro. Stopp – nicht „für“, ab 20.000 Euro. Gerüchte im Netz wollten ihn 2024 auf dem Markt sehen. Nun wird es 2027. Oder 2028. Oder… In der VW-Werbung gibt es die Modelle von 3-7. Die Nummern 1 und 2 kommen nicht vor. Gute Nacht, VW.

Rettet VW. Politische Panik. Sofort neue Subventionen. Nun werden teuerste Firmenfahrzeuge gefördert. Logik: Private kaufen keine E-Autos mehr (zu teuer). Also subventionieren wir die Firmen, die das zusätzlich von der Steuerlast bezahlen können.

Wofür haben Aufsichtsrat und Management fetteste Gehälter, Boni und „Aufwandsentschädigungen“ bekommen? Zahlen die das zurück, um nach ihren Fehlentscheidungen den Konzern zukunftsfähig zu machen?

Warum sind es die abhängig Beschäftigten, die das „Unternehmerische Risiko“ tragen müssen und die „Entscheider“ suhlen sich in Millionen-Boni für ihre „Leistungen“? PS. So fördert man AFD und BSW. Na Mahlzeit.

Helmut Koch