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Guten Morgen, VW!

Guten Morgen, VW.

Eben noch Gewinne in Millardenhöhe und nun schon am Tropf? VW ist wach geworden und merkt, sind die Subventionen weg, kauft keiner mehr die schönen schweren großen E-Autos. Rülpst der Branchenprimus, wirft die Politik sofort mit Millionen nach den Konzernen. Wegen: Systemwichtig. Wo sind eigentlich die Milliarden-Gewinne und -Prämien hin? Schon verjubelt, ver-schweizert, ver-bahamat oder wenigstens ver-lichtensteint? Die Gewinne von gestern zur Deckung der Verluste von morgen zu nehmen? Das ist purer Antikapitalismus!

Moment mal. VW hat nur gesagt, die Lage ist schwierig, wir verkaufen 500.000 Autos zu wenig, wir schließen Werke, wir entlassen Leute, wir sind nicht zukunftsfähig. Von realen Verlusten hat keiner was gesagt.

Wo sind die Ursachen? Vergessen wir den Dieselskandal, der VW so um die 21 Millarden Euro gekostet hat. Das Management läßt große Autos bauen. Diese Fahrbahndecken-Zerstörer, Brücken-Brecher und Park-Platzer. Start-Ups mit intelligenten Konzepten für kleine Autos werden sabotiert. Auf keinen Fall Konkerrenz durch kleine Autos für kleine Leute, also fürs Volk. Die von den Konzernen früher konzipierten „kleinen“ E-Mobile wurde eingestellt. Warum das? Gier. Jetzt, heute, viel Profit. Jedes Kilo bring Profit. Morgen? Egal. Immer ist Jetzt. Ups, jetzt ist aufeinmal Morgen. Au Weia. Das wird die Belegschaft aber teuer zu stehen kommen, dass sie die falschen Autos gebaut hat.

Inzwischen bauen die Chinesen – subventioniert oder nicht – kleine günstige Stromer. Sozusagen Volkswagen. Dagegen helfen hohe Zölle. Der Staat und die EU sollen das richten. Damit gewinnen die westlichen Konzerne Zeit. Alles wird gut. VW schiebt den Id 1 an. Ein Kleinwagen für 20.000 Euro. Stopp – nicht „für“, ab 20.000 Euro. Gerüchte im Netz wollten ihn 2024 auf dem Markt sehen. Nun wird es 2027. Oder 2028. Oder… In der VW-Werbung gibt es die Modelle von 3-7. Die Nummern 1 und 2 kommen nicht vor. Gute Nacht, VW.

Rettet VW. Politische Panik. Sofort neue Subventionen. Nun werden teuerste Firmenfahrzeuge gefördert. Logik: Private kaufen keine E-Autos mehr (zu teuer). Also subventionieren wir die Firmen, die das zusätzlich von der Steuerlast bezahlen können.

Wofür haben Aufsichtsrat und Management fetteste Gehälter, Boni und „Aufwandsentschädigungen“ bekommen? Zahlen die das zurück, um nach ihren Fehlentscheidungen den Konzern zukunftsfähig zu machen?

Warum sind es die abhängig Beschäftigten, die das „Unternehmerische Risiko“ tragen müssen und die „Entscheider“ suhlen sich in Millionen-Boni für ihre „Leistungen“? PS. So fördert man AFD und BSW. Na Mahlzeit.

Helmut Koch

Die!Sind!Schuld!

Zugegeben ist die derzeitige Regierung nicht grade der Rausreisser. Doch besteht die Meute, die sie hetzt, nicht nur aus anderen Parteien sondern auch aus weiten Teilen der Presse und den (a)-sozialen Medien. Das ist keine Entschuldigung dafür, das sich diese Koalition – die fast keine gemeinsamen Ziele hat – miserabel präsentiert. Die Grünen strampeln ihren Prinzipien hinterher und gehen – für Deutschland und den eigenen Machterhalt – „Kompromisse“ bis zur Selbstaufgabe ein. Ein Kanzler, der offenbar die Grünen ebenso fürchtet wie seine Vergangenheit (beispielsweise als Finanzminister der Groko) und der dafür die FDP vom Zügel lässt, die noch jeden Kompromiss, jede Einigung, einen Tag später in Frage stellt oder platzen lässt.

„Lieber nicht regieren als schlecht regieren!“ war ein markanter Spruch des jetzigen Finanzministers Lindner. Hätte er sich doch nur daran gehalten. Immerhin ist es den Ampelparteien, unter dem Jubel aller anderen Parteien und einem guten Teil der Medien, gelungen ihre wählenden Anhänger zu pulverisieren.

Interessant, das grade den Grünen die Fehler der Groko und der Merkelzeit fast allein angelastet werden. Aber sie blieben lieber in dieser Ampel-Regierung (wegen der „nationalen Verantwortung“) als rechtzeitig auszusteigen. Ein schwerer Fall von Macht-Masochismus.

Der wirkliche Grund für ihre Unbeliebtheit, ist allerdings die verbreitete Furcht, wenn sie mit ihren Zielen Ernst machen würden und sich durchsetzen könnten, dann müssten wir unseren Lebensstil ändern. Das will keiner. Zitat: „Ich, als selbständiger Gemüsehändler, wähle die Sozialdemokraten, weil, da tut man was für die Revolution und ist sicher, das sie nicht kommt.“ Tuchholsky, 1930. Soweit sind die Grünen noch nicht, das man sagen könnte: „Ich, als öffentlicher Beamter, wähle die Grünen, weil, da tut man was fürs Klima und ist sicher, das Nichts passiert.“

Genug des Vorgeplänkels.

Alle reden von Erdrutsch-Ergebnissen bei den Landtagswahlen in den „Beitrittsgebieten“. Alle jaulen über die Populisten von rechts und links. Und daran ist die „Regierung“ Schuld. Sie ganz alleine? Die AFD gibt es seit 2013, die Ampel seit 2022. Bei den Landtagswahlen in Sachsen bekam. 2019 die AFD 22 Prozent und 2022 in Niedersachsen 11Prozent.

*Preisfrage: „Wieviele Stimmen braucht man in Sachsen für 22 und in Niedersachsen für 11 Prozent?

Alles Schuld der Ampel?

Zur Wiedervereinigung 1990 hatte Helmut Kohl blühende Landschaften versprochen. Dann hat er die Kosten die Sozialkassen tragen lassen und die Ostdeutsche Wirtschaft den Geiern zum Fraß vorgeworfen. Das Einzige was blühte, war das Kraut in den stillgelegten Fabriken. Da war aber der „Weltmarkt“ Schuld dran. Nachdem CDU-geführte Regierungen, trotz der in Briefumschlägen und Koffern gefundenen anonymen Groß-Spenden, finanziell und inhaltlich Pleite waren, durfte Schröder mit den Grünen Deutschlands Truppen in den Krieg schicken, und mit der Agenda 2010 den Einkommensschwachen die „soziale Hängematte“ unter dem Hintern wegziehen. Seitdem war die SPD der willige Helfer der CDU/CSU.

Alle diese Regierungen machten Versprechen die sie nicht einhielten. Alle diese Regierungen ließen die Infrastruktur verkommen, sorgten dafür, dass das Geld nach oben fiel und die „soziale Schere“ soweit auseinander ging, das es keine Schere mehr ist.

Irgendwann merkt auch der Bildungsfernste, wenn er beschissen wird. Aber dann kann mensch nicht zugeben die Falschen selber gewählt zu haben – wen hätte mensch auch wählen sollen?

Es müssen Schuldige an der Misere her. Ausländer, Flüchtlinge, Sozialschmarotzer, Linksversiffte, Schwule, Lesben. Da waren sich, in Abstufungen, auch die meisten Politiker der AFD, CDU, CSU, der Freien Wähler, der FDP, die Netzwerke und die Boulevardpresse einig.

Wir sind unschuldig, die sind Schuld. Die Deutsche Urfrage „Wer ist Schuld?“ statt „Was können wir tun?“, wurde mit der jeweils passenden Gruppe benannt.

Wenn im nationalen Rahmen wirklich „Jemand“ die „Schuld“ am Erstarken von AFD und jetzt BSW hat, dann die Politik der letzten 40 Jahre aller Alt-Parteien. Wenn jetzt die Demokratie bedroht ist (die Bürger sollten endlich Courage beweisen und sich für die Demokratie einsetzen), dann liegt es nicht an der AFD, sondern an den Bedingungen aus denen sie erschaffen wurde, in denen sie wachsen konnte.

Zu glauben, AFD und BSW als Radikale und Extremisten abzutun, würde reichen um an der Macht zu bleiben, ist erwiesen unrealistisch. Zu lange haben die „Gemäßigten“ aus „der Mitte der Gesellschaft“ ihr Unvermögen und ihren Unwillen bewiesen, bestehende Verhältnisse positiv zu verändern, als das der Begriff „Radikale“ oder „Extreme“ noch abschrecken könnte. Selbst wenn der Verfassungsschutz das als gesichert betrachtet. Das ist nun eher Werbung.

Dazu kommen die Entwicklungen rund um den Globus. Kriege, Despoten, Krankheiten, Hunger, Klima. Das macht Angst. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Angst glaubt einfachen Erklärungen: „Die sind Schuld! Seid für uns, wir sind anders!“.

Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes. Also auch, das jeder verantwortlich ist. Aber wir wollen nicht verantwortlich sein. Wir wollen nicht entscheiden. Wir wollen nur Haben. In der DDR wie in der BRD wurde es laut gesagt: Lasst uns das machen. Wir können das besser. Mischt euch nicht ein. Kümmert ihr euch um Auto, Urlaub und Einbauküche – das Andere machen wir. Hoch-Professionell. Keine Amateure. Nur Berufspolitiker. Ihr müsst euch nicht kümmern, nicht ändern und nie verzichten.

Egal was kommt:

Die!Sind!Schuld! Wir sind anders!

*Sachsen ca. 475 000 Wähler, Niedersachsen 430.000 Wähler.

Hölle und Teufel

 

Hölle und Wünsche

Es gibt einen „Witz“ über die Hölle. Ein Verstorbener kommt in den Vorraum der Hölle. Ihm wird ein persönlicher Teufel – in Gestalt und Wesen seinen Wunschträumen entsprechend – zugeteilt, der ihm die Hölle zeigen soll. Von Raum zu Raum von Ebene zu Ebene. Überall wird gefressen, gesoffen, Sex mit allem Denkbaren auf alle denkbaren Arten, geschlummert, vorgelesen, gelesen, mit Wohlgerüchen bedacht.

„Das ist Betrug.“, sagte der Verstorbene, „Du führst mich hinters Licht. Und dann, wenn ich glaube hier würden alle Wünsch erfüllt, dann kommt es!“

„Nein!“, sagte der Teufel, „die Hölle ist zwar unendlich und ich könnte Dir eine Ewigkeit lang alles zeigen. Aber Du wirst nicht finden, was sich nicht einer der Insassen gewünscht hat!“

„Ich traue Dir nicht. Du bist schließlich ein Teufel.“

„Das brauchst Du auch nicht, wenn es dein Wunsch ist. Denn keine unerfüllbaren Wünsche mehr zu haben, jeden Wunsch sofort erfüllt bekommen – das ist die Hölle!“

 

Hölle und Wünsche – Variante

Ein Verstorbener kommt in den Vorraum der Hölle. Ihm wird ein persönlicher Teufel – in Gestalt und Wesen seinen Wunschträumen entsprechend – zugeteilt, der ihm die Hölle zeigen soll. Von Raum zu Raum von Ebene zu Ebene. Überall wird gefressen, gesoffen, Sex mit allem Denkbaren auf alle denkbaren Arten, geschlummert, vorgelesen, gelesen, mit Wohlgerüchen bedacht. Nach einer Weile rasteten sie auf einem grünen Hügel auf dem vereinzelt Bäume standen, die zugleich blühten und Früchte trugen.

„Das ist Betrug.“, sagte der Verstorbene, „Du führst mich hinters Licht. Und dann, wenn ich glaube hier würden alle Wünsch erfüllt, dann kommt es!“

„Nein!“, sagte der Teufel, „die Hölle ist zwar unendlich und ich könnte Dir eine Ewigkeit lang alles zeigen. Aber Du wirst nicht finden, was sich nicht einer der Insassen gewünscht hat!“

„Ich traue Dir nicht. Du bist schließlich ein Teufel. Ich will ALLES sehen. Was zu Beispiel ist hinter dieser Mauer dort Hinten.“

„Das wird nichts für dich seien. Das ist eine Spezialabteilung.“

„Aha, wir kommen der Hölle auf die Spur. Ich will das sehen!“

Der Teufel führte in zu einer Luke in der Mauer und öffnete diese. Dahinter sah man alle erdenklichen Qualen – wie in einem Gemälde von Hieronymus Bosch.

„Ich habe es ja gewußt! Hier fängt die richtige Hölle an!“

„Nein, das ist nicht für dich. Das ist für die Katholiken. Die glauben dran. Die wollen das so.“

 

Europawahl – die Ampel ist schuld! Kursänderung?

Kurswechsel nach der Europawahl?

Das Ergebnis der Europawahl in Deutschland ist nicht die „Schuld“ der Ampelkoalition und ihrer „schlechten Regierung“. Was meint Herr Merz von der CDU denn, wenn er fordert, „die Ampel müßte den Kurs wechseln“?

Nein, es ist nicht der Kurs der Ampel. Es ist die Quittung für alle regierenden Parteien, mindestens der letzten 30 Jahre. Wer so lange falsche Ziele setzt, Geld von unten nach oben schaufelt und gleichzeitig das Land verkommen läßt (wie besonders die 16 Jahre der Regierung Merkel mit Hilfe der SPD), sollte sich nicht wundern, wenn das „einfache Volk“ irgendwann die Schauze voll hat.

Die Infrastruktur von Verkehr bis Wohnen, von Gesundheit bis Rente, ist abgenutzt, ausgesaugt und nicht mehr Zukunftsfähig. Typisch ist, das das am meisten die Partei abbekommt, die am wenigsten Verantwortung trägt und die viel verändern will (aber nicht darf, da sind sich SPD und FDP einig): die Grünen. Nicht das diese mal Friedenspartei gewesenen altruistsche Engel wären…

Also folgen die Unzufriedenen, die Ängstlichen, die Verlierer des Systems (also sehr, sehr viele) denen, die eine goldene Zukunft durch einfache Lösungen versprechen. AFD & Co werden ihre Versprechen genausowenig halten, wie im Osten Deutschlands blühende Landschaften entstanden sind; die Renten sicher sind; jeder bezahlbaren menschenwürdigen Wohnraum findet; die Pflegeversichung die Versorgung der alten sichert, das Bildungswesen allen die gleichen Chancen ermöglicht und das Gesundheitswesen jedem die beste Behandlung bietet.

Die Klimakastastrophe ist wohl nicht mehr zu stoppen. Dürresommer und Überschwemmungen durch Starkregen ist Schicksal, sagen die Leugner. Und die Politik schützt das Klima soweit, wie es den Bürger nicht spürbar was kostet und die Bequemlichkeit und Ruhe stört. Wer das doch wagt, gehört abgestraft, da sind sich Bild, Netzwerke, FDP und AfD und der ganze Rest einig.

Augen zu, ein paar vegane Würstchen auf den Grill und dann in einem SUV zum Flughafen um der Zukunft entgegen zu gendern. Schnell an alle Orte dieser Welt fliegen – solange es sie noch gibt.

Sind wir Dekadent? Dekadenz ist ein ursprünglich geschichtsphilosophischer Begriff, mit dem Veränderungen in Gesellschaften und Kulturen als Verfall, Niedergang beziehungsweise Verkommenheit gedeutet und kritisiert wurden. Begriffe in diesem Zusammenhang: ausschweifend, degeneriert, entartet, heruntergekommen, überfeinert, übersättigt, verdorben, verfallen, verkommen, zügellos.

Unsere Gesellschaft lebt sich dem Untergang entgegen. Der Verfall der „freiheitlichen Demokratien“ zeigt es. Die Krise des Kapitalismus beseitigt das politische Schönwetter-Gekräuselder freien Wahlen. Und die Europawahl zeigt das symptomatisch.

Ein „Kurswechsel“ wäre vor Jahrzehnten nötig gewesen, aber nicht der von dem Merz träumt. Inzwischen ist das egal. Nach uns die Sintflut. Wieso nach uns? Tut mir Leid, ich hätte lieber was Schöneres geschrieben – aber die Zeiten sind nicht so.

essenz existenz

Wenn mensch älter wird, wünscht man seine „Schätzchen“ gut unterzubringen. Dazu muß mensch sich von ihnen trennen. Also hier geht es los damit.

„Engel“ von Wanda Sippl, Kleinskuptur, Keramik, ca. 15 cm.

„Grazien“ von Ernst von Hopffgarten, Trebel, Kleinskulpturen, Ton gebrannt, ca. 20 cm

 

Abgabe jeweils gegen Gebot oder Schenk-Ersuchen.

helmut@kochs-corner.de

Der Verkehr in Lüchows Innenstadt – Ideen

Am 13. März erschien in der EJZ ein Bericht von Olaf Schöllhorn unter der Überschrift:

„So kann es nicht bleiben“

Da geht es um Ideen und Vorschläge KFZ-Verkehr in der Lüchower Innenstadt zu reduzieren. Der Hauptvorschlag ist, die Lange Straße zwischen Marktplatz und Jeetzelkanal für den Durchgangsverkehr zu sperren. Damit ist die Diskussion eröffnet, in die sich am 7. April auf dem Lüchower Marktplatz auch  Bürgerinnen und Bürger einbringen sollen.

Solange wollten wir nicht warten. So haben wir einer Reihe von Lüchowern per Mail einige Vorschläge zugeschickt, die nun auch hier zu sehen sind.

Vorbemerkung 1

Wir denken, daß die derzeit favorisierte Lösung zur Umgestaltung des Verkehrs in Lüchow auf viel Widerstand treffen wird. Vielleicht zeigen wir hier Ideen, die zu einer verträglicheren Lösung beitragen können.

Vorbemerkung 2

Die Skizzen sind nicht genau oder Maßstabsgerecht – sondern dienen nur der Verdeutlichung der Ideen. Vorhandene Installationen (Leitungen, Kanäle, Laternen, Fahrradstellplätze, etc.) konnten wir nicht berücksichtigen. In jedem Fall sollen alle Bäume auf der Langen Straße erhalten bleiben. Das Verwenden einzelner oder aller Details und Ideen ist erwünscht.

Helmut Koch und Jürgen Stolp

Ideen für Lüchows Verkehr

Und für die, die die EJZ nicht lesen:  So kann es nicht weitergehen

 

Die Zeit läuft ab

Vor 170 Jahren endete die Rede des Indianerhäptlings Seattle mit den Worten: „Erst wenn ihr den letzten Baum geschlagen, den letzten Fluß vergiftet, den letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“

Das ist der Eid, den jeder Bundestagsabgeordnete leistet. Die Bundesrepublik ist in mehr als einer Krise. Die Kriege in der Welt, besonders Ukraine, Syrien und Palestina betreffen uns. Die Wirtschaft wandert ab oder steuert auf Pleiten zu und über allem die Klimakatastrophe. Von den „kleinen“ Problemen wie Migrationspolitik, Verschuldungsfragen, Wohnungsnot, maroder Infrastruktur, kaputtem Gesundheitswesen, demografischem Wandel, Energiekrise und vielem mehr nicht zu reden.

Das ist nicht die Verantwortung einer Partei. Aber wenn sich die Parteien (und zwar alle!!!), im Bundestag und in den Ländern mit gegenseitigen, kleinlichem Streit überziehen, ist nicht erkennbar, wie diese Krisen bewältigt werden können.

Wann endlich kapieren unsere Häuptlinge, das es jetzt nicht mehr um ihre Eitelkeiten, Wahlchancen oder Weltanschauungen geht?! Wann erinnern sich die Abgeordneten an ihren Amtseid?

Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit mit allen Kräften gemeinsam die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Schließlich waren es alle Regierungsparteien der letzten 40 Jahre, die die meisten dieser Probleme verursacht oder nichts gegen deren Entstehen getan haben.

Es gibt zu Hauf PolitikerInnen die meinen sie würden „Realpolitik“ machen. Ich denke, dass sind keine „Realos“ sondern „Irrealos“. Höre ich Meschen, wie die Herrn Söder, Lindner, Merz, Scholz, Wagenknecht, Özdemir und all die anderen „Laut“-Sprecher, überfällt mich die unangenehme Erkenntnis: „Denn sie wissen nicht was sie tun“.

Wann werden sie die Forderungen der Hunderttausenden, die sich für Demokratie auf die Strasse gehen, wirklich Ernst nehmen?

Es ist Zeit, das sich die Parteiführer an ihr Gerede von „den Werten des Christlichen Abendlandes“ halten. Es ist Zeit, das sich die Abgeordneten an ihren Amtseid erinnern. Jeden Tag wird die verbleibende Zeit, etwas gegen all diese Krisen zu tun weniger. Anders gesagt, die Zeit der etablierten Parteien läuft immer schneller ab. Dann kommen die AFD & Co und werden den Rest zu Grunde richten.

Hallo Berlin. Hört den alten Spruch der Bauernkriege: „Dass machen die Herren selber, dass ihnen der arme Manne Feynd wird.“

Sternenhimmel Juni 2024

Seit langer Zeit gefallen mir die Fotos von Helmut Schnieder. Wir haben sie schon vor vielen Jahren gelegentlich in zero veröffentlicht. Helmut Schnieder sendet regelmäßig eine Rundmail mit seinen neuesten und besten Fotos samt Erklärung. Hier die Neueste:

Ein Multimedia Netzwerk-Projekt der Kooperativen Gesamtschule im Nachbarort Clenze zum Thema „I have a dream“ mit SchülerInnenbeteilungen an vielen Einzelprojekten für Vielfalt und Demokratie und gegen Rassismus hat u. a. zu einem großflächigen Graffiti im Ort geführt. Für Clenze ist es eine Bereicherung. Vier Graffiti-KünstlerInnen aus Hamburg haben auf einer großen, vorher weißen, Hauswand das Porträt von Martin-Luther-King entstehen lassen. Als ich das


Graffiti zum ersten Mal sah, wußte ich sofort, dass ich hier bald Nachtaufnahmen machen würde. Martin-Luther-King hat in seiner Rede bei seiner Nobelpreisverleihung 1964 eine Nachthimmelmetapher verwendet: „Ich weigere mich, die Ansicht zu vertreten, dass die Menschheit an die sternenlose Nacht von Rassismus und Krieg gefesselt ist, so dass sie das Morgenlicht des Friedens und der Brüderlichkeit niemals zur Wirklichkeit werden läßt“. In einer Großstadt könnte dieses Porträt viel mehr Bewunderung ernten, dort jedoch immer ohne Sternenhimmel.

Der Hausgiebel mit dem Graffiti steht am Rand des völlig überdimensionierten Netto-Parkplatzes. Eine unnötig versiegelte 3500 m² große Fläche. Bei meinen Nachtaufnahmen kam mir zur Hilfe, dass der Supermarkt nachts auf Außenbeleuchtung verzichtet. Während ich an den Fotos arbeitete, wurde ich positiv von Wechselrufen einiger Laubfroschmännchen überrascht, die im Randbereich dieser Steinwüste in einer kleinen „Oase“ überlebt hatten. Oft wird man positiv davon überrascht, dass hinter Bebauungen oft noch etwas intakte Natur zu finden ist. Die Froschrufe kamen von einem Baum, dessen Krone rechts im Bild zu sehen ist. Die winzigen Laubfrösche haben eine unverwechselbar laute Stimme (87 Dezibel). Eine besonders dunkle Umgebung und milde Nachttemperaturen förderten die Ruftätigkeit der Laubfroschmännchen in dieser Nacht.

Laubfrösche sind Kletterkünstler. Auf dem beigefügten Bild erklimmt ein Laubfrosch einen Hirtentäschelkrautstängel. Dabei ist gut erkennbar, wie diese Baumfroschart ihre „Finger“ gebraucht.

Viel Freude beim Betrachten der Bilder und ein schönes Wochenende wünscht Euch
Helmut (Schnieder)

Wer diese Mails auch bekommen möchte, sollte sich unter bigskyhelphoto@gmail.com bei Helmut Schnieder melden.

Die Fotos sind mit einem linken Mausklick auf das Foto größer zu bekommen. Mit einem rechten Mausklick öffnet sich ein Menü und bietet „Grafik in neuem Fenster öffnen an“. Das funktioniert auch. Aber die volle Auflösung gibt es nur bei Helmut Schnieder.

Helmut Koch

angstfrei

Oskar Negt:

„Die Bevölkerung kann nur                  demokratisch sein, wenn sie angstfrei ist“

Und so ist die erste Regel für Despoten und solche die es werden wollen: Mach! Angst! Warum erinnert mich das so an die Gegenwart?

Die größten Angst-Transporteure sind Medien. Besonders die a-sozialen Netzwerke. Unter anderem, weil im Umfeld einer schlechten „Nachricht“ die Aufmerksamkeit für die angehängte Werbung steigt und damit die Verkäufe. Und natürlich, weil das Lügen da so leicht ist.

Herr Wissing von der FDP (Verkehr und Digitales) verhindert grade den Beschluß einer EU-Verordnung die KI-Fakes behindern und durchsichtiger machen soll. Fröhliches Gruseln. Um bei ihm Angst zu bekommen muß mensch nicht lügen – es reicht die Liste seiner „Aktivitäten“.