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(K)ein Vergleich

von Norbert Sommerfeldt

Zwei Leben. Nur einen der zwei Menschen, über die hier berichtet wird, habe ich persönlich kennengelernt: Den jungen Nazer. Als er mit 17 Jahren zu mir kam, um Deutsch zu lernen.

Die Taliban haben seine Eltern ermordet, er wurde gefoltert, man hat ihm die Gesichtsknochen zertrümmert und dann als blutendes Bündel liegen lassen. Er hat überlebt.

Er kam über die Landroute nach Deutschland und beantragte Asyl. Als unbegleiteter Jugendlicher wurde er in einem Heim untergebracht. Da traf er auf eine neue soziale Schichtung. Als Afghane war er der “letzte Dreck“, weil die anderen Flüchtlinge aus Syrien kamen. Diese Syrer meinten, sie stünden sozial über den Afghanen. Deshalb, und weil es Spaß macht und die Heim-Langeweile vertreibt, drangsalieren sie diese. Natürlich sind nicht alle syrischen Flüchlinge so, aber etliche eben doch.

Nazer war voller Eifer und motiviert. Er war Analphabet und wusste, dass er sehr viel lernen musste. Er mühte sich, kämpfte gegen seine ständigen Kopfschmerzen und gegen seine Angstschübe. Wir erzielten sehr langsame Fortschritte, aber er entwickelte Hoffnung, wollte einen Beruf erlernen und weiter arbeiten. Dann kam sein 18. Geburtstag. Jetzt war er volljährig und musste das Heim verlassen. Wo sollte er bleiben? Nichts, was die deutschen Ämter zur Aktion veranlasst hätte.

Voltaire schrieb im Candide: “Gott hätte ihr nicht geholfen, allein, sie war recht niedlich“.

Nazer lernte, dass es ältere (deutsche, reiche?) Männer gibt, die für junge Männer gerne Geld ausgeben…

Ich traf ihn dann noch zweimal. Beim ersten Mal war er auffällig gekleidet und stolzierte herum, wie ein Gockel. Lernen wollte er nicht mehr.

Beim zweiten Mal sah er völlig herruntergekommen aus, war in Begleitung einer drogenabhängigen Obdachlosen, die mich in sehr fordernder Art um Geld anging. Das war das letzte Mal, dass ich ihn sah. Er ist bei mir nicht wieder aufgetaucht.

Elend in Deutschland.

In München ist gerade ein Gastroenterolge zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er narkotisierte Frauen während der Darmspiegelung, vergewaltigte. Das macht fassungslos. Was treibt einen Menschen an (der finanziell und sozial gut situiert ist) derartige Taten zu begehen? Ist er psychisch gestört? Braucht er die Macht über Wehrlose, um sich zu erregen?

Zwei unterschiedlichen Lebensläufe, die ich nicht wirklich begreife. Ein Vergleich ist sicherlich unzulässig, aber es ist schwer nicht laut loszuschreien und sich zu ereifern. Nein, Respekt zu zeigen und auf die Gerichte zu vertrauen. Zeit zur Demut. Daran denken, dass Täter, Opfer, Flüchtlinge, Hetzer, Aufwiegler, Richter, Politiker, Helfer und all die anderen, Menschen sind. Versuchen wir menschlich zu sein, die Humanität zu bewahren!

2025 – Lügen sind die neue Wahrheit

Muss ein Kanzlerkandidat die Verfassung, Verzeihung, das Grundgesetz kennen? Warum? Eine berechtigte Gegenfrage. Aber bei Fritze Merz (das ist der einzige bekannte Witz von Olaf Scholz) darf man davon ausgehen, das er weiß was das ist. Aber das hindert ihn nicht Wahlkampf-Forderungen aufzustellen, die sich gegen die Verfassung (Grundgesetz) richten. Wenn das ein „Straßenkleber“ machte, wäre der ein Verfassungsfeind. Wie wäre es, wie in Bayern möglich, den Herren wegen angekündigter Straftaten, sicherheitshalber für drei Wochen wegzusperren? Klar Straftat, weil, wenn es um Meinung ginge hätte er ja dazu gesagt, dass man dafür die Verfassung ändern muss. Wieso hält ihn keiner auf?

Übrigens, die AFD hat die Forderung nach Aufhebung der Deutschen Staatsbürgerschaft aus dem Programm genommen, als es das Bundesverfassungsgericht 2017 der NPD verboten hat.

Aber die CDU – nicht zu reden von der CSU mit dem grimmigen Strubbelbart an der Spitze – sind da nicht alleine. Viele der anderen Parteien machen ebenso mit Parolen Stimmung, von denen sie wissen, dass es keine realistische Chance auf Verwirklichung gibt. Aber was schert das Politiker? Hauptsache das Wahlvolk ist ehrlich, demokratisch und wählt sie und nicht die „Populisten“ von der AFD.

Die Wahlparolenschwinger kennen die Zeichen der Zeit. Wenn schon Mark Zuckerberg für seinen Fazzebuck in Anspruch nimmt, auf Wahrheit verzichten zu können, weil es mit der Trump-Wahl eine „Kulturelle Zeitenwende“ gegeben habe, sind wir wirklich in einer Zeitenwende. Dagegen, Herr Scholz, hilft kein Doppelwumms. Elon Musk lacht über demokratische Regierungen und beschimpft sie. Aber wehe einer kritisiert ihn. Majestätsbeleidigung oder gleich Gotteslästerung? Fakten, die anders sind als seine Meinung gibt es nicht. Da ist er sich mit Donald, Wladimir, Xi, Kim, Recep und den anderen Multimilliardären (die nebenbei Staatsoberhäupter sind) einig. Da wird es Zeit, dass Kamerad Schnürschuh Kickl den Staat Österreich auf Stromlinienform bringt. Schließlich drohen Musk, Zuckerberg und Co mit Sanktionen gegen Staaten, die nicht nach ihrer Pfeife tanzen wollen. Donald Trump erklärt gleich, er will amerikanische Interessen in Panama und Grönland vom Militär (also der US-Armee) vertreten lassen. Aber die Einwohnern würde man gut behandeln. Vielleicht so, wie Israel die Bürger des Gaza-Streifens behandelt. Natürlich nur die Bürger und nicht die Terroristen. Dabei ist jeder ein (potentieller) Terrorist der was Falsches denkt.

Was, es gibt keine Gedankenkontrolle? Jedes Mal wenn das Internet benutzt wird, wird ein weiterer winziger Baustein zur Kontrolle aller Menschen auf der Welt gelegt. Freiwillig, ohne Zwang. Weil es ohne nicht geht, weil es so bequem ist, weil es so billig ist und wegen all der anderen guten Gründe. Die Herrscher der Daten können die Gedanken kontrollieren. Jedenfalls mit höchster Wahrscheinlichkeit. Irrtümer kommen vor. Das nennt man „Kollateralschäden“ und die sind im Interesse der „Sache“ hinzunehmen.

Ich freue mich jetzt noch solche Texte (ungestraft) ins Netz (genau, das von dem ich oben rede) stellen zu können. Wie lange noch, bis Mark, Elon oder Staaten mich deswegen strafen werden? Überhaupt sollte die Verbreitung von Tatsachen bestraft werden. Wegen Geschäftsschädigung.

Aber mir bleibt als Trost: Ich bin Jahrgang 1948 und der Klimakatastrophe wird keiner entkommen.

Nu stelln se sich ma vor…

Nee, nich sie persönlich. Stelln se sich ma ein Parlament vor, das demokratisch wäre. Okay ich gebe zu, das ist nicht einfach. Sicher wäre so ein Parlament chaotisch. Aber das ist es jetzt doch auch. Und der nächste Bundestag wird auch ohne FDP noch viel chaotischer.

Also mal eine kleine Hilfestellung:

1. Die Fraktionen werden verboten. Kein Geld, keine Pöstchen, kein Fraktionszwang.

2. Die Abgeordnetendiäten werden nur zu 100% an Abgeordnete gezahlt, die an 100% der Sitzungen teilgenommen haben. Sonst eben prozentual. Alle zusätzlichen Einkünfte werden auf die Diaten angerechnet. Nebentätigkeiten werden verboten. Steuern und Abgaben/Beiträge zahlen Abgeordnete und Funktionsträger Minister etc.

3. Parteien nehmen an der politischen Willensbildung teil. Sie handeln keine Mehrheiten aus und kunkeln keine Posten.

4. Abgeordnete dürfen nur eine zusätzliche Funktion wie Kabinett, Präsidium und Ausschüsse bekleiden. Sie werden vom Parlament gewählt. Erst wenn mehr Funktionen zu vergeben sind als Abgeordnete im Parlament sitzen, kann jeder eine weitere Funktion… usw.

5. Nach einem Jahr im Amt darf ein Minister 1% seiner Ministerialbeamten aus dem Beamtenstatus entlassen und sie aus dem Ministerium entfernen. Sie werden dann, vergleichbar, Angestellte.

6. Abgeordnete bekommen alle die gleiche Redezeit (– Funktionsträger ausgenommen), auf die jeder freiwillig verzichten kann. Eine Übertagung ist nicht möglich. Sie können sich vorab zu den Tagesordnungspunkten melden. Sie kommen erst wieder dran wenn alle Redezeiten abgelaufen sind.

Nach drei Stunden ist ein inhaltlicher Tagesordnungspunkt ausdiskutiert. Auf Antrag kann das Thema an einem anderen Tag fortgesetzt werden. Abstimmungen über Etatpläne müssen zu bestimmten Terminen erfolgt sein. Ist das nicht erfolgt wird „die Uhr angehalten“ und das Parlament tagt ohne Ende bis zu einer gültigen Abstimmung.

7. Beamte, öffentliche Angestellte und Selbständige dürfen nur entsprechend ihrem Bevolkerungsanteil Mandate bekleiden. Ist das Quorum überschritten entscheiden Stimmenanzahl und Listenplatz über die Vergabe.

Vielleicht sollten wir uns auch noch vorstellen, die Medien dürfen nur an einem Tag in der Woche über Politik berichten. Davon betroffen wären alle Medien („Soziale Netzwerke“) die mehr als 50.000 Konsumenten haben.

Wenn se sich dit vorstellen, watt glaubense wat bei rauskommt?

Ja! Bestimmt Chaos, aber ein demokratischeres Chaos. Und ich glaube nicht, das mir die Beschlüsse gefallen würden, aber die gefallen mir ja jetzt auch nicht.

Das sind so die feuchten Phantasien eines alten Knackers. Ach das könnte schön sein…

Gestern standen wir am Abgrund

Heute sind wir einen Schritt weiter.

Es vergeht keine Woche ohne Wetterbedingte Katastrophen-Meldungen. Seit 10 Jahren wird jedes Jahr ein neuer Klimarekord festgestellt. So lange Profit, Gier, Machstreben und Konsum die Eckpfeiler unserer Gesellschaft sind, wird das weitergehen. Jede Katastrophe schlimmer als die vorherige. Die Menschheit hat den „Point of no return“, den Punkt ohne Wiederkehr, erreicht. Wir werden durch die Folgen unseres Wirtschaftens und des Bevölkerung-Zuwachses aussterben. Das überlebt auch kein Prepper, wenn der Berg ins Tal fällt, der Feuersturm allen Sauerstoff frißt und das Wasser lange, Wochen meterhoch im Tal steht.

Es wird jeden Tag schlimmer werden. Sintflut, Feuersbrunst, Seuchen, Mißernten, Insektenplagen. Fast könnte man anfangen der Bibel zu glauben. Stünde da nicht, das der Mensch sich die Erde untertan machen solle.

Die Bauwerke für die Ewigkeit werden schneller verschwinden, als ein rollender Stein von der Quelle bis zur Mündung braucht. Es wird uns auch keine KI retten, denn die wird von Menschen programmiert.

Es werden nicht die Götter sein, die mit uns „abrechnen“. Kein Amargeddon – niemand wird ausgenommen. Kein Jüngstes Gericht – niemand wird gewogen und eine Ausnahme werden. Die Natur wird diesen biologischen Fehlgriff namens Menschheit korrigieren. So wie sie es seit Anbeginn der Zeit mit allen „misslungenen“ Varianten getan hat. So landet die „Krone der Schöpfung“ demnächst als Nährstofflieferant, als Pflanzendünger. Wenigsten das geben wir der Natur zurück.

Tanzen wir weiter um das Goldene Kalb oder auf dem Vulkan. Viel anderes bleibt uns nicht mehr.

Mein Maserati fährt 210. Schwupp, die Polizei hat’s nicht geseh’n
Das macht Spaß.
Ich geb’ Gas, ich geb’ Gas. Ich will Spaß, ich will Spaß“

so sang „Markus“ 1982. Und das wurde der Leitspruch aller Verkehrsminister.

Stadtluft

Bei diesem zunächst unergründlichen Objekt handelt es sich um ein neues Stadtmöbel aus dem Programm „hitzegerechte Stadt“. Es ist ein superstabiler Ventilator, der hilft Städte zu belüften, die ihre Frischluftschneisen zugebaut haben. Er ist standfest bis zu Orkanen der Klasse 3. Außerdem kann er aufgrund seiner 32 Räder mobil eingesetzt werden. Man kann ihn auch im Bundle mit 6 Windrädern bekommen.

Wer etwas anderes sagt, verbreitet Fake News.

Fotos 1

Fotos aus meinem Fundus. Entstanden in den letzten fünf Jahrzehnten. Teilweise auch gescannte Papierabzüge. Die volle Auflösung gibt es auf Anfrage per Mail:

helmut@kochs-corner.de

Fotos größer sehen? Klick auf das Bild.

 

Brücke über die Ardeche

Noch eine Spiegelung…
  Unbedingt vergrößern!
Die Goldene Stadt
Wasser mit Vogel

Wie süss
Ich scheiß auf die Zweierkiste

Schifffahrtsmuseum in Amsterdam

Aus freier Hand mit 50fach

Muschelbank, Neuzeit

Schmetterling am Boden

Goldfinger

Fishbone

Ein Leben ohne Plastik ist möglich. Und sinnvoll. Quack.

St-Point-Esprit am Rhone. Ursprung der Modemarke?

Mordsee

Fast wie im richtigen Leben

Die EJZ denkt um?

Leserbrief 2 – Januar 2025

Eine meiner liebsten EJZ-Seiten ist die des Fahrzeugmarktes. Ungebremst und ohne Gewichtsgrenzen werden dort meist fette Autos propagiert – also Propaganda gemacht. Allerdings im Januar schreibt Mario Hommen über die Sicherheit von Leichtbau-Autos. Sein Fazit: „…Sicherheit ist die Achillesferse dieser Zwerge.“ Wieso? Er bezieht sich auf Veröffentlichungen über einen (!) Test mit Leichtautos (Leergewicht bis max. 425 kg) von 2024. Sie werden auch Moped-Autos genannt, weil sie keine Zulassung, keinen Tüv und keine KFZ-Versicherungs benötigen.
Das TV-VOX- Automagazin ließ den DEKRA einen Citroen Ami und einen Aixam mit ihrer Höchstgeschwindigkeit (45 km/h) auf ein stehendes Hindernis prallen. Aussage VOX: „Horror-Ergebnis“, potentiell tödlich für die Insassen.
Ja es stimmt: Sicher sind die Kleinen nicht. Jedenfalls nicht im Vergleich. Aber was passiert, wenn ein Audi Q4 e-tron mit 180 km/h (Höchstgeschwindigkeit) gegen einen Brückenpfeiler rauscht? Das ist – zugegeben – polemisch. Es gibt mehr Unfälle mit 45 als mit 180 km/h. Mario Hommen hat einen ironischen Unterton, wenn er schreibt: Die Kritik am unzureichenden Insassenschutz… hat in Deutschland Tradition. Die Unfallforscher der Versicherer bezogen diese Position schon 2007 und verweisen heute auf zwei Crashtest von 2014 und 2016. Der ADAC meint das auch, indem er Ergebnisse eines Tests von vor 20 Jahren auf die Gegenwart überträgt.
Wer in einem Leichtauto mit einem SUV zusammenstößt, hat schlechte Karten. Das gilt auch für Radfahrer, E-Biker, Roller-Fahrer, Scooter, Motorradfahrer, Squad-Fahrer, Buggy-Piloten und alle anderen Fahrer von Fortbewegungsmitteln ohne Knautschzonen, Air-Bags und Seitenversteifungen. Übrigens schneiden auch Fußgänger die mit ihrer Höchstgeschwindigkeit (13 km/h) gegen eine Laterne laufen in Crash-Tests schlecht ab. Also würden die abraten zu Fuß zu laufen.
Ein Leichtauto ist kein normaler PKW. Es ist unsicherer, kleiner, leichter, billiger in Anschaffung und Unterhalt, umweltfreundlicher, kann mit 16 Jahren, bzw. mit Mofa-Führerschein gefahren werden und reicht für 1-2 Personen im Nah-Verkehr. Es schützt vor dem Wetter. Leichtautos gibt es mit Gurten, Nackenstütze, Navi, Audio, Klima, Rück-Kamera – für Steckdose, für Ladesäule, mit Blei- und mit Lithium-Akkus. Es fährt sich bodennah wie ein Go-Cart. Leichtautos können übergangsweise viele Probleme des Individual-Verkehrs lösen.
Unfallstatistiken für Leichtautos gibt es nicht. Ich persönlich kenne den Unfall eines chin. Leichtautos, das frontal einem Lieferwagen in die Seite fuhr: Totalschaden. Der 70jährige Fahrer erlitt eine Gurtprellung.
Übrigens, es sind zu fast 100 Prozent die Fahrer die Unfälle verschulden und nicht die Fahrzeuge.
ps. Mit Leichtautos wird man seltenst geblitzt.
Helmut Koch

Leserbrief 1 – Dezember 2024

Erstaunlich, aber erklärbar. Die EJZ berichtet groß über kleinste E-Fahrzeuge. Dabei werden sonst eher Autos vorgestellt, die bei 250 km/h „abgeregelt“ sind und dem gestrigen Denken der euopäischen Auto-Industrie entsprechen: große, dicke, schwere Fahrzeuge.

Nun hat der Vater eines Redakteurs so einen chinesischen E-Murkel gekauft und entdeckt, das das für den Nahverkehr eine Lösung ist („Wieder auf Achse“). Glückwunsch. Leider passiert das in Konzern-Leitungs-Familien nicht. Sonst müssten wir nicht chinesische Reisschachteln im lntemet kaufen.

Meine Partnerin und ich fahren seit sechs Jahren die Klasse 6Le oder 7Le, also geschlossene Fahrzeuge mit drei oder vier Rädem, mit Versicherungskennzeichen, wie ein Mofa, max. 45 km/h, mit und ohne (max. 25 km) Führerschein. Teilkasko kostet ca. 140 Euo und wir laden an Normal-Steckdosen. Wegen der Umwelt fahren wir nicht starke Lithium- sondem Blei-Gel-Akkus, deren Recycling erprobt ist.

Vorsicht bei den Hersteller-Angaben! Da ist viel Phantasie im Text. Leider kann ich die Aussage des Lüchower Schraubers: „Eigendich geht an den Dingem ja auch nix kaputt“, nicht bestätigen. Wir fahren Modelle mit vier Rädern, zwei Sitzen nebeneinander, Audio-System, Kamera und Klima-Anlage. Leider geht die schnell kaputt und unsere Werkstatt bekommt keine gültigen Schaltpläne.

Wer einge tausend Kilometer im Jahr fährt, merkt: die kleinen Räder (135/70 R12Zoll) haben einen hohen Verschleiß. Beim Wechsel ist die Sturz-Einstellung Gefühlssache, denn passende lnstrumente gibt nicht.

Die Fahrbahn ist nahe, die Federung ist minimal. Go-Cart-Fahrgefühl. So einen Kleinen haben wir geschrottet. Frontal. Folge: Totalschaden am Fahrzeug und Gurtprellung der lnsassen. Dennoch: das Fahren macht Spaß und der Umweltschaden ist minimiert, bei einem Fahrzeug das leer nur 425 kg wiegen darf – fast so hoch wie ein SUV, kaum länger als ein Fahrrad und nicht breiter als ein Zweisitzer-Sofa (2350 x l450 x l550 mm) ist.

Diese „Autos“ könnten viele Probleme der ländlichen Mobilität lösen, wenn es sie in europäischem Standard geben würde. Es gibt sie auch bis zu 80 kmm. Leider sind europäische Micro-Cars teuer – weil sie aus Klein-Serien kleiner Firmen kommen. Auch die Asiatischen kosten bis 14.000 Euro – selbst wenn der Grundpreis geringer ist.

Doch haben diese Fahrzeuge ein sehr rasch wachsenden Markt. In Dänemark fährt gefühlt jeder zweite Alte so ein Pumuckel. Selbst im Wendland wird es gaaanz langsam mehr. Aber Vorsicht: es gibt in Deutschland Händler, die man kaum als seriös bezeichnen kann. Privat gebe ich gerne Erfahrungen weiter.

 

Die!Sind!Schuld!

Zugegeben ist die derzeitige Regierung nicht grade der Rausreisser. Doch besteht die Meute, die sie hetzt, nicht nur aus anderen Parteien sondern auch aus weiten Teilen der Presse und den (a)-sozialen Medien. Das ist keine Entschuldigung dafür, das sich diese Koalition – die fast keine gemeinsamen Ziele hat – miserabel präsentiert. Die Grünen strampeln ihren Prinzipien hinterher und gehen – für Deutschland und den eigenen Machterhalt – „Kompromisse“ bis zur Selbstaufgabe ein. Ein Kanzler, der offenbar die Grünen ebenso fürchtet wie seine Vergangenheit (beispielsweise als Finanzminister der Groko) und der dafür die FDP vom Zügel lässt, die noch jeden Kompromiss, jede Einigung, einen Tag später in Frage stellt oder platzen lässt.

„Lieber nicht regieren als schlecht regieren!“ war ein markanter Spruch des jetzigen Finanzministers Lindner. Hätte er sich doch nur daran gehalten. Immerhin ist es den Ampelparteien, unter dem Jubel aller anderen Parteien und einem guten Teil der Medien, gelungen ihre wählenden Anhänger zu pulverisieren.

Interessant, das grade den Grünen die Fehler der Groko und der Merkelzeit fast allein angelastet werden. Aber sie blieben lieber in dieser Ampel-Regierung (wegen der „nationalen Verantwortung“) als rechtzeitig auszusteigen. Ein schwerer Fall von Macht-Masochismus.

Der wirkliche Grund für ihre Unbeliebtheit, ist allerdings die verbreitete Furcht, wenn sie mit ihren Zielen Ernst machen würden und sich durchsetzen könnten, dann müssten wir unseren Lebensstil ändern. Das will keiner. Zitat: „Ich, als selbständiger Gemüsehändler, wähle die Sozialdemokraten, weil, da tut man was für die Revolution und ist sicher, das sie nicht kommt.“ Tuchholsky, 1930. Soweit sind die Grünen noch nicht, das man sagen könnte: „Ich, als öffentlicher Beamter, wähle die Grünen, weil, da tut man was fürs Klima und ist sicher, das Nichts passiert.“

Genug des Vorgeplänkels.

Alle reden von Erdrutsch-Ergebnissen bei den Landtagswahlen in den „Beitrittsgebieten“. Alle jaulen über die Populisten von rechts und links. Und daran ist die „Regierung“ Schuld. Sie ganz alleine? Die AFD gibt es seit 2013, die Ampel seit 2022. Bei den Landtagswahlen in Sachsen bekam. 2019 die AFD 22 Prozent und 2022 in Niedersachsen 11Prozent.

*Preisfrage: „Wieviele Stimmen braucht man in Sachsen für 22 und in Niedersachsen für 11 Prozent?

Alles Schuld der Ampel?

Zur Wiedervereinigung 1990 hatte Helmut Kohl blühende Landschaften versprochen. Dann hat er die Kosten die Sozialkassen tragen lassen und die Ostdeutsche Wirtschaft den Geiern zum Fraß vorgeworfen. Das Einzige was blühte, war das Kraut in den stillgelegten Fabriken. Da war aber der „Weltmarkt“ Schuld dran. Nachdem CDU-geführte Regierungen, trotz der in Briefumschlägen und Koffern gefundenen anonymen Groß-Spenden, finanziell und inhaltlich Pleite waren, durfte Schröder mit den Grünen Deutschlands Truppen in den Krieg schicken, und mit der Agenda 2010 den Einkommensschwachen die „soziale Hängematte“ unter dem Hintern wegziehen. Seitdem war die SPD der willige Helfer der CDU/CSU.

Alle diese Regierungen machten Versprechen die sie nicht einhielten. Alle diese Regierungen ließen die Infrastruktur verkommen, sorgten dafür, dass das Geld nach oben fiel und die „soziale Schere“ soweit auseinander ging, das es keine Schere mehr ist.

Irgendwann merkt auch der Bildungsfernste, wenn er beschissen wird. Aber dann kann mensch nicht zugeben die Falschen selber gewählt zu haben – wen hätte mensch auch wählen sollen?

Es müssen Schuldige an der Misere her. Ausländer, Flüchtlinge, Sozialschmarotzer, Linksversiffte, Schwule, Lesben. Da waren sich, in Abstufungen, auch die meisten Politiker der AFD, CDU, CSU, der Freien Wähler, der FDP, die Netzwerke und die Boulevardpresse einig.

Wir sind unschuldig, die sind Schuld. Die Deutsche Urfrage „Wer ist Schuld?“ statt „Was können wir tun?“, wurde mit der jeweils passenden Gruppe benannt.

Wenn im nationalen Rahmen wirklich „Jemand“ die „Schuld“ am Erstarken von AFD und jetzt BSW hat, dann die Politik der letzten 40 Jahre aller Alt-Parteien. Wenn jetzt die Demokratie bedroht ist (die Bürger sollten endlich Courage beweisen und sich für die Demokratie einsetzen), dann liegt es nicht an der AFD, sondern an den Bedingungen aus denen sie erschaffen wurde, in denen sie wachsen konnte.

Zu glauben, AFD und BSW als Radikale und Extremisten abzutun, würde reichen um an der Macht zu bleiben, ist erwiesen unrealistisch. Zu lange haben die „Gemäßigten“ aus „der Mitte der Gesellschaft“ ihr Unvermögen und ihren Unwillen bewiesen, bestehende Verhältnisse positiv zu verändern, als das der Begriff „Radikale“ oder „Extreme“ noch abschrecken könnte. Selbst wenn der Verfassungsschutz das als gesichert betrachtet. Das ist nun eher Werbung.

Dazu kommen die Entwicklungen rund um den Globus. Kriege, Despoten, Krankheiten, Hunger, Klima. Das macht Angst. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Angst glaubt einfachen Erklärungen: „Die sind Schuld! Seid für uns, wir sind anders!“.

Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes. Also auch, das jeder verantwortlich ist. Aber wir wollen nicht verantwortlich sein. Wir wollen nicht entscheiden. Wir wollen nur Haben. In der DDR wie in der BRD wurde es laut gesagt: Lasst uns das machen. Wir können das besser. Mischt euch nicht ein. Kümmert ihr euch um Auto, Urlaub und Einbauküche – das Andere machen wir. Hoch-Professionell. Keine Amateure. Nur Berufspolitiker. Ihr müsst euch nicht kümmern, nicht ändern und nie verzichten.

Egal was kommt:

Die!Sind!Schuld! Wir sind anders!

*Sachsen ca. 475 000 Wähler, Niedersachsen 430.000 Wähler.

essenz existenz

Wenn mensch älter wird, wünscht man seine „Schätzchen“ gut unterzubringen. Dazu muß mensch sich von ihnen trennen. Also hier geht es los damit.

„Engel“ von Wanda Sippl, Kleinskuptur, Keramik, ca. 15 cm.

„Grazien“ von Ernst von Hopffgarten, Trebel, Kleinskulpturen, Ton gebrannt, ca. 20 cm

Das hat geklappt. Die sind alle weg. Aber es ist auch noch viel da. Besonders Bilder – gerahmt und ungerahmt.

helmut@kochs-corner.de