Kategorie: Satire

Nu stelln se sich ma vor…

Nee, nich sie persönlich. Stelln se sich ma ein Parlament vor, das demokratisch wäre. Okay ich gebe zu, das ist nicht einfach. Sicher wäre so ein Parlament chaotisch. Aber das ist es jetzt doch auch. Und der nächste Bundestag wird auch ohne FDP noch viel chaotischer.

Also mal eine kleine Hilfestellung:

1. Die Fraktionen werden verboten. Kein Geld, keine Pöstchen, kein Fraktionszwang.

2. Die Abgeordnetendiäten werden nur zu 100% an Abgeordnete gezahlt, die an 100% der Sitzungen teilgenommen haben. Sonst eben prozentual. Alle zusätzlichen Einkünfte werden auf die Diaten angerechnet. Nebentätigkeiten werden verboten. Steuern und Abgaben/Beiträge zahlen Abgeordnete und Funktionsträger Minister etc.

3. Parteien nehmen an der politischen Willensbildung teil. Sie handeln keine Mehrheiten aus und kunkeln keine Posten.

4. Abgeordnete dürfen nur eine zusätzliche Funktion wie Kabinett, Präsidium und Ausschüsse bekleiden. Sie werden vom Parlament gewählt. Erst wenn mehr Funktionen zu vergeben sind als Abgeordnete im Parlament sitzen, kann jeder eine weitere Funktion… usw.

5. Nach einem Jahr im Amt darf ein Minister 1% seiner Ministerialbeamten aus dem Beamtenstatus entlassen und sie aus dem Ministerium entfernen. Sie werden dann, vergleichbar, Angestellte.

6. Abgeordnete bekommen alle die gleiche Redezeit (– Funktionsträger ausgenommen), auf die jeder freiwillig verzichten kann. Eine Übertagung ist nicht möglich. Sie können sich vorab zu den Tagesordnungspunkten melden. Sie kommen erst wieder dran wenn alle Redezeiten abgelaufen sind.

Nach drei Stunden ist ein inhaltlicher Tagesordnungspunkt ausdiskutiert. Auf Antrag kann das Thema an einem anderen Tag fortgesetzt werden. Abstimmungen über Etatpläne müssen zu bestimmten Terminen erfolgt sein. Ist das nicht erfolgt wird „die Uhr angehalten“ und das Parlament tagt ohne Ende bis zu einer gültigen Abstimmung.

7. Beamte, öffentliche Angestellte und Selbständige dürfen nur entsprechend ihrem Bevolkerungsanteil Mandate bekleiden. Ist das Quorum überschritten entscheiden Stimmenanzahl und Listenplatz über die Vergabe.

Vielleicht sollten wir uns auch noch vorstellen, die Medien dürfen nur an einem Tag in der Woche über Politik berichten. Davon betroffen wären alle Medien („Soziale Netzwerke“) die mehr als 50.000 Konsumenten haben.

Wenn se sich dit vorstellen, watt glaubense wat bei rauskommt?

Ja! Bestimmt Chaos, aber ein demokratischeres Chaos. Und ich glaube nicht, das mir die Beschlüsse gefallen würden, aber die gefallen mir ja jetzt auch nicht.

Das sind so die feuchten Phantasien eines alten Knackers. Ach das könnte schön sein…

Stadtluft

Bei diesem zunächst unergründlichen Objekt handelt es sich um ein neues Stadtmöbel aus dem Programm „hitzegerechte Stadt“. Es ist ein superstabiler Ventilator, der hilft Städte zu belüften, die ihre Frischluftschneisen zugebaut haben. Er ist standfest bis zu Orkanen der Klasse 3. Außerden kann er aufgrund seiner 32 Räder mobil eingesetzt werden. Man kann ihn auch im Bundle mit 6 Windrädern bekommen.

Wer etwas anderes sagt, verbreitet Fake News.

Hölle und Teufel

 

Hölle und Wünsche

Es gibt einen „Witz“ über die Hölle. Ein Verstorbener kommt in den Vorraum der Hölle. Ihm wird ein persönlicher Teufel – in Gestalt und Wesen seinen Wunschträumen entsprechend – zugeteilt, der ihm die Hölle zeigen soll. Von Raum zu Raum von Ebene zu Ebene. Überall wird gefressen, gesoffen, Sex mit allem Denkbaren auf alle denkbaren Arten, geschlummert, vorgelesen, gelesen, mit Wohlgerüchen bedacht.

„Das ist Betrug.“, sagte der Verstorbene, „Du führst mich hinters Licht. Und dann, wenn ich glaube hier würden alle Wünsch erfüllt, dann kommt es!“

„Nein!“, sagte der Teufel, „die Hölle ist zwar unendlich und ich könnte Dir eine Ewigkeit lang alles zeigen. Aber Du wirst nicht finden, was sich nicht einer der Insassen gewünscht hat!“

„Ich traue Dir nicht. Du bist schließlich ein Teufel.“

„Das brauchst Du auch nicht, wenn es dein Wunsch ist. Denn keine unerfüllbaren Wünsche mehr zu haben, jeden Wunsch sofort erfüllt bekommen – das ist die Hölle!“

 

Hölle und Wünsche – Variante

Ein Verstorbener kommt in den Vorraum der Hölle. Ihm wird ein persönlicher Teufel – in Gestalt und Wesen seinen Wunschträumen entsprechend – zugeteilt, der ihm die Hölle zeigen soll. Von Raum zu Raum von Ebene zu Ebene. Überall wird gefressen, gesoffen, Sex mit allem Denkbaren auf alle denkbaren Arten, geschlummert, vorgelesen, gelesen, mit Wohlgerüchen bedacht. Nach einer Weile rasteten sie auf einem grünen Hügel auf dem vereinzelt Bäume standen, die zugleich blühten und Früchte trugen.

„Das ist Betrug.“, sagte der Verstorbene, „Du führst mich hinters Licht. Und dann, wenn ich glaube hier würden alle Wünsch erfüllt, dann kommt es!“

„Nein!“, sagte der Teufel, „die Hölle ist zwar unendlich und ich könnte Dir eine Ewigkeit lang alles zeigen. Aber Du wirst nicht finden, was sich nicht einer der Insassen gewünscht hat!“

„Ich traue Dir nicht. Du bist schließlich ein Teufel. Ich will ALLES sehen. Was zu Beispiel ist hinter dieser Mauer dort Hinten.“

„Das wird nichts für dich seien. Das ist eine Spezialabteilung.“

„Aha, wir kommen der Hölle auf die Spur. Ich will das sehen!“

Der Teufel führte in zu einer Luke in der Mauer und öffnete diese. Dahinter sah man alle erdenklichen Qualen – wie in einem Gemälde von Hieronymus Bosch.

„Ich habe es ja gewußt! Hier fängt die richtige Hölle an!“

„Nein, das ist nicht für dich. Das ist für die Katholiken. Die glauben dran. Die wollen das so.“

 

Abgeordneten-Eid geändert

Die Parteien des Deutschen Bundestages haben mit großer Mehrheit eine Änderung des Amtseides „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“ beschlossen. Begründet wurde die Änderung mit dem Argument, das den alten Eid sowieso kein Bürger mehr glaubt und die Abgeordneten sich auch nicht daran halten würden.

Mit der neuen Formel würde man der Realität wesentlich näher kommen:

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle meiner Partei widmen, unseren Nutzen mehren, Schaden von mir wenden, die Grundlagen und Regeln der Banken und Konzerne wahren und meine Lobbyisten bevorzugen werde.“

Gesunder Menschenverstand!!!

Vorsicht vor dem „Gesunden Menschenverstand“. Das unterstellt einen kranken Menschenverstand. Dabei ist der Verstand des Menschen ein Werkzeug seiner Bedürfnisse und Emotionen. Hört mensch MP Söder auf dem Aschermittwoch der CSU, könnte man meinen das wäre krankhaft. Nein, es ist SEIN gesunder Menschenverstand, also das Werkzeug seiner Bedürfnisse und Emotionen. Es hat nichts mit Gemeinnutzen zu tun (und schon garnicht mit Anstand oder Würde), auch wenn alle, die vom „Gesunden Menschenverstand“ reden, dieses Gemeinwohl meinen. Auch die AFDler benutzen ihren „Gesunden Menschenverstand“ nur um ihre Interessen zu verfolgen – nicht das Gemeinwohl.

Wer sich dann noch selber für „das Volk“ hält, befindet sich im Zustand des gesteigerten gesunden Menschenverstandes, dem Größenwahn.

Wenn mensch nicht unterstellt, das 99 Prozent aller bisher lebenden Menschen keinen gesunden Menschenverstand hatten, dann zeigt der Zustand der Welt wohin uns der gesunde Menschenverstand gebracht hat.

Aber auch wenn die „Künstliche Intelligenz“ immer mehr die Zukunft bestimmen wird, wird sich im Grundlegenden nichts ändern, denn auch sie ist ein Produkt des gesunden Menschenverstandes.

Nun versteh einer die Menschen.

„einzigartig, ergonomisch korrekt unterstützt“

 

Ich ärgere mich seit Jahrzehnten über die Werbung für Matratzen. Dort wird suggeriert, das mit den sieben unterschiedlichen Zonen ihrer Matratzen eine optimale Körperanpassung gegeben ist.

Wirklich? Sind wir Einheitsmenschen? Meine Freundin ist 1,53 Meter kurz und ich bin 1,83 Meter groß. Haben wir wirklich die gleichen „sieben Komfortzonen für eine einzigartige, ergonomisch korrekte Unterstützung“? Sicher, da steht nicht was einzigartig, ergonomisch korrekt unterstützt wird. Aber der Zweck einer Matratze ist es darauf zu liegen. Also muß der Schluß erlaubt sein, das es hier auch darum geht. Aber das 7-Zonen-Wunder geht weiter! Es wirkt offenbar auch, egal ob man auf der Seite, zusammengerollt oder ausgestreckt oder auf dem Bauch oder dem Rücken liegt. Wenn das nicht so ist, wäre nicht ein Warnhinweis angebracht? Oder wenigstens die Beschreibung der einzig ergonomisch korrekten Liegeart? Und das für anderes Rumlümmeln keine Haftung übernommen wird?

Ich habe schon vor Jahren an verschiedene Hersteller geschrieben und gebeten mir das Geheimnis zu verraten, wie unterschiedliche Körper gleichartig unterstützt werden. Und zwar ergonomisch korrekt! Leider war ich nie einer Antwort würdig.

Ich bin gespannt, ob zu meinen Lebzeiten diesen Komfortzonen eine Angabe der Benutzergröße zugefügt wird und ob es dann dahingehend unterschiedliche Matratzen gibt. Bis dahin ist mir eine komfortlose 1-Zonen-Matratze mit Me-moryschaum wesentlich lieber.

 

Der Kanzler treibt ab.

Der Kanzler treibt ab.

Oh, war er denn schwanger?

Nein, er läßt sich treiben

und dabei treibt er ab.

Der Kanzler ist also ein Getriebener?

Nö, alle Untersuchungsausschüsse waren folgenlos.

Kommt er dann wieder an rettende Ufer?

Er hat vergessen wo das ist. Black out.

Also sieht es düster aus?

Naja, ihm steht das Wasser bis zum Hals.

Ohweh, was macht er bei Hochwasser?

Hubschrauber fliegen.

Aber was, wenn er dann doch abtreibt?

Kann er ein Notsignal geben?

Ja, er macht dann Wumms oder Doppelwumms.

Geht er nicht unter?

Ach was, er hält sich mit Sondervermögen über Wasser.

Hat er denn ein besonderes Vermögen?

Privat, ja. Aber nicht bei der Sparkasse.

Der Kommunal-Wal

Im Prinzip ist der Kommunal-Wal ein träges Tier. Er bewegt sich nur alle paar Jahre und zeigt dann aber seine ganze Pracht.

Diese besteht aus seinem Cameleon-artigen Farbwechsel. Allerdings behält er die Farben dann oft fünf Jahre bei. In der Zwischenzeit bewegt sich der Kommu-nal-Wal kaum. Wenn er sich doch bewegt, dann ändert sich meist die Farbzusammenstellung.

Ab und zu sprüht er laut eine Fontäne aus seinem Atemloch. Die fällt in der Regel innerhalb kürzester Zeit folgenlos in sich zusammen.

Ansonsten liegt der Kommunal-Wal immer auf dem Trockenen. Besonders an speziellen Tagen: dem Bundes-Tag oder dem Land-Tag. Vor diesen Tagen wird aber immer ein schönes Lied gesungen: Wir machen den Wal wieder flott! Wir ziehen den Wal ins Tiefe!

Meist fällt dann die Wal-Beteiligung ins Uferlose.

Kunst muß passen

Kunst muß passen

 

Kunst

ich frage sie, wann

ist die Kunst gut?

Kunst, auch wenn sie gut gemeint ist,

sag ich immer,

Kunst muß kompatibel sein.

Also, ist sie zu groß,

wenn Kunst –

selbst bei geteilter Rücklehne –

bloß

nicht ins Auto paßt…

Das geht nicht.

Sowas kann man nicht machen.

Im Flugzeug bekommen sie ja

auch nicht mehr zu essen

als Sie in eine Tüte kotzen können.

Nee, sowas geht nicht.

Kunst muß kompatibel sein.

Aber: was Besonderes.

Das soll man auch sehen,

das es Kunst ist.

Sonst ist das ja sinnlos.

Aber Kunst muß passen.

Eine Kunst die nicht paßt,

kann man nicht verkaufen.

Gut hier auf dem Land.

Wenn der Landwirt

so ein Bild

mit dem Gummiwagen holt…

Das mag gehen.

Aber dann?

Wohin damit?

Groot Däl. Umgebaut, verglast.

Einen Monat später, Familienfest.

Verwandte sind entsetzt.

Ihre Kinder stecken sie

in die Zappeljacke –

wegen Macke –

und übernehmen das Haus.

Aus.

Ja, Kunst

die nicht paßt, ehrlich,

die ist gefährlich.

Später dann,

wohin mit der bepinselten Platte?

Verstärkt mit der einen oder anderen Latte…

Seitenwand für eine Saubucht?

Kunst auf Wohnzimmerflucht?

Wer will da die genetischen

Folgen abschätzen?

Und die ästhetischen?

Gut, Kunst im Kuhstall

das wissen wir schon,

bei Bach,

da steigt die Milchproduktion

bei ner Kuh.

Aber glauben Sie, das es stimmt,

durch so einem Schinken nimmt

eine Sau schneller zu?

Nee, wenn die Kunst nicht kompatibel ist,

da bleibt nur eins:

Grosse Kunst.

Eine große Kunst

ist es eben,

Käufer zu haben,

mit einer Villa mit großen Wänden.

Die leisten sich schon

mal eine Kunstspedition.

Das ist die ganz große Kunst.

Der Sponsoren Gunst.

Nun wissen sie’s.

Kunst muß eben passen.